FFw Maden
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Maden:
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Maden eine fahrbare Feuerspritze angeschafft. Durchschnittlich 8 Mann waren notwendig, an jedem Pumpen-
schwengel vier, um die Spritze in Gang zu setzen. Unabhängig davon mußte das Wasser erst einmal mittels Eimern in die Pumpe befördert werden. Um das Feuerlöschwesen zu ordnen, wurde mit der Polizeiverordnung vom 29.07.1877 eine Pflichtfeuerwehr eingeführt.
Eine wesentliche Verbesserung des Brandschutzes trat mit dem Bau der Wasser-
leitung in den Jahren 1902 bis 1908 ein. Neben dem Feuerlöschteich konnte nun Wasser aus dem Hydranten entnommen werden. Im Wasserspeicher „Seltersborn“ war eine sogenannte Feuerkammer angelegt worden. Diese Feuerkammer mußte im Brandfalle per Handrad im Wasserspeicher geöffnet werden. Der Seltersborn befindet sich im jetzigen Gudensberger Baugebiet links von der Straße nach Gudensberg. Eine weitere Quellfassung, der „Eichborn“, liegt in etwa auf halben Wege zwischen Gudensberg und Maden und wird noch immer benutzt. Der Überlauf dieser Quellfassung speiste neben dem Oberflächenwassers des Stadtweges den Feuerlöschteich. Dieser Teich befand sich auf dem jetzigen Grund-
stück Arlt an der Ecke Teichstr. und Stadtweg.
Zwei Großbrände Anfang dieses Jahrhunderts auf dem Hof Freudenstein, Wohlgasse 11, konnten immerhin mit den vorhandenen Mitteln auf die Brandherde beschränkt werden. Im Jahr 1926, hat man zur Verbesserung des Brandschutzes, sogenannte Wurfeimer angeschafft. Im gleichen Jahr wurde das alte Spritzenhaus abgerissen und durch einen Neubau mit einer Stube für Nachtgäste an gleicher Stelle ersetzt. 1929 wird eine vom Landrat vorgeschlagene „Ordnung des Feuerlöschwesens“ beschlossen. Damit waren alle Männer zwischen 18 und 50 Jahren „dienstfähig“. Als größere Anschaffung gab es 1934 zwölf Helme und Schlauchmaterial. In den 30er Jahren hat es am Haus Seitz, jetzt Junkersgarten, einen Dachstuhlbrand gegeben.
Im zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 hat der sogenannte Luftschutz die Feuerwehr im Wesentlichen ersetzt. In dieser Zeit wurde die Handspritze (Kübel-
spritze) zur Pflicht in jedem Haus. Auf dem Dachboden mußten Behälter mit Sand bereitgestellt werden, um eventuelle Stabbrandbomben abzulöschen. In Maden trat der Ernstfall zum Glück jedoch nicht ein.
Durch Blitzschlag entstand im Juli 1947 ein Feuer an den Scheunen Hochapfel und Alter in der Wohlgasse. Mit der Vorkriegsausrüstung der Feuerwehr hat man versucht, diesen Brand zu bekämpfen. So hat es z. B. eine Menschenkette gegeben, die Wassereimer von Hand zu Hand weitergegeben hat. Die Feuerwehr Gudensberg war schon mit einer Motorspritze im Einsatz. Die Scheunen brannten jedoch bis auf die Grundmauern nieder. Durch den Einsatz der Feuerwehr des Fritzlarer Flughafens konnte noch größerer Schaden verhindert werden. Diese Wehr hatte als einzige die technischen Voraussetzungen, Wasser aus der Ems zur Brandstelle zu befördern. Im Jahr 1949 wurde dann in Maden die erste Motorspritze angeschafft.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Maden wurde am 24.05.1951 vollzogen. 26 aktive Mitglieder und 20 passive Mitglieder verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr in ihrem ersten Jahr. Die passiven Mitglieder hatten einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Pfennig pro Person zu entrichten. Mit einer neuen Motorspritze des Typs Magirus-Deutz mit VW-Motor und einen Tragkraftspritzen-
anhänger für die komplette Ausrüstung wurde die Freiwillige Feuerwehr in 1958 ausgestattet. Bei einem Großbrand in 1962 bei Damm`s, brannten alle Wirtschaftsgebäude nieder, nur das Wohnhaus konnte gerettet werden. Die zur Unterstützung herbeigeeilte Gudensberger Feuerwehr konnte nur bedingt helfen, da in ihren Tragkraftspritzenanhänger (TS-A) das wichtigste Teil, die Motorspritze fehlte. In 1971 konnte die Freiwillige Feuerwehr ihr erstes neues Auto, ein TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) auf Ford-Transit Basis in der Nähe von Ulm in Empfang nehmen. Abgeholt wurde dieses vom damaligen Wehrführer Udo Fricke.
Auf das Jahr 1981, offiziell genau auf den 14.03.1981, datiert die Gründung der Jugendfeuerwehr in Maden. Mit 31 Jungen und Mädchen nahm die Jugendfeuerwehr ihren Dienstbetrieb auf.
In den Jahren 1986-1988 konnte die Feuerwehr Maden den Brandschutz mangels Personal nicht gewährleisten. Dieser wurde von der Wehr Gudensberg übernommen. In dieser Zeit kam es zu drei Bränden, zweimal bei Hochapfel und einmal bei E. Seitz.
Die offizielle Neugründung wurde in 1988 vollzogen und Udo Fricke zum neuen Wehrführer gewählt. Als Ersatz für die über 30 Jahre alte Motorspritze und das 18 Jahre alte Fahrzeug erhielt die Feuerwehr 1989 eine neue Tragkraftspritze des Typs Rosenbauer Fire Fox und ein Tragkraftspritzenfahrzeug auf Mercedes-Benz-Basis folgte in 1990, die beide heute noch ihren Dienst versehen.
Bis 1990 gab es in Maden nur einige Kleinbrände und kleinere Hilfeleistungseinsätze. Seit 1990 veranstaltet die FF mit großen Erfolg Ihr zur Tradition gewordenes Osterfeuer.
Im Mai 1990 waren dann die vielen freiwilligen Helfer der Feuerwehr bei einem Hochwassereinsatz viele Stunden tätig, um die Schäden und die Verunreinigungen zu beheben. Das am Einlauf des Goldbaches angebrachte Gitter ließ sich dabei nur mit Gewalt öffnen, wodurch es zerstört wurde. Zur Beförderung der Feuerwehr-
kameraden wurde in 1991 durch den Feuerwehrverein ein gebrauchter VW-Bus angeschafft. Da dieses Fahrzeug vom THW stammte, mußte nur die Farbe entsprechend von blau auf feuerwehrrot geändert werden.
Zu einem Wohnungsbrand bei Döring`s in der Schlesienstr. wurde die Feuerwehr in 1993 gerufen. Zusammen mit den Kammeraden der Feuerwehr Gudensberg konnte dieser Brand unter Einsatz von Atemschutzgeräten im Innenangriff gelöscht werden.
Zu einem weiteren Hochwassereinsatz kam es 1994, welcher jedoch nicht ganz so schlimm ausfiel wie der in 1990. Es gab wieder Schwierigkeiten mit dem Goldbachgitter, und seit dieser Zeit gibt es ein Gitter zum hochkurbeln. Ein Werkstattbrand am ehemaligen Hof Achenbach konnte die FF in 1997 allein bewältigen, als die Wehr Gudensberg eintraf, war der Brand bereits gelöscht.
In 1998 nahm die Einsatzabteilung der FF zum ersten Mal an den hessischen Leistungsübungen in Ziegenhain teil, wo ein gutes Ergebnis erzielt werden konnte. Als Ersatz für den alten VW-Bus T2 wurde in diesem Jahr ein im Jahr 1994 gebauter VW-Bus T4 angeschafft und von den Kammeraden in Eigenleistung für die Feuerwehrbelange umgebaut.
In den Jahren 1999 und 2000 rückte die FF Maden viermal zu brennenden Stroh oder Heu aus. Das letzte große Ereignis war die groß aufgezogene 1225 Jahr Feier von Maden, wo die Feuerwehr mit Ausstellung, Brandsicherheitsdienst usw sehr gut ausgelastet war.
Ausbildung: In den letzten 10 Jahren wurden erfolgreich zahlreiche Lehrgänge von den Kammeraden der FF Maden besucht. Zahlreiche Feuerwehrmitglieder haben die auf Kreisebene angebotenen Grund-, Truppführer-, Maschinisten-, Funk- und Atemschutzgeräteträger- Lehrgänge oder weiterführende Lehrgänge auf der Hessischen Landesfeuerwehrschule besucht.
Die weiterführende Ausbildung in der Feuerwehr wird regelmäßig im Winter durch theoretischen Unterricht und im Sommer durch praktische Übungen und Unterweisungen vervollständigt.
Jugendfeuerwehr Maden:
Nach ihrer offiziellen Gründung am 14.03.1981, bei der 31 Jugendliche verzeichnet waren, hatte die Jugendfeuerwehr Maden ein bewegtes Leben. Neben den Unterrichtsstunden, der allgemeinen Jugendarbeit und der praktischen Ausbildung wurden diverse Wettkämpfe und Wettbewerbe besucht. Die Teilnahme an vielen Zeltlagern und Freizeiten auf örtlicher und überörtlicher Ebene stand ebenso auf dem Programm wie Besichtigungen u. ä.. Bereits zwei Jahre nach der Gründung konnte eine Gruppe mit neun Jugendfeuerwehrmitgliedern die Abnahmeprüfung zum Erhalt der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr absolvieren. Diese höchste zu erreichende Auszeichnung der DJF setzt das gute Abschneiden der gesamten Gruppe bei fünf verschiedenen Disziplinen voraus. So muß eine praktische Vorführung eines Löschangriffes nach der Feuerwehr-
dienstvorschrift 4 >Die Gruppe im Löscheinsatz< vorgetragen, eine Schnelligkeitsübung mit 8-C-Rollschläuchen durchgeführt, ein Staffellauf über 1500m durchlaufen, Fragen rund um die Feuerwehr und die Allgemeinbildung beantwortet und als zweite sportliche Übung das Kugelstoßen erfolgreich beendet werden. Über alle Disziplinen hinweg wird der Gesamteindruck der Gruppe und deren Auftreten in der Öffentlichkeit bewertet. Dies soll einen kleinen Eindruck der geforderten Leistungen vermitteln. Natürlich haben nach diesen ersten 9 Mitgliedern der Madener Jugendfeuerwehr noch viele andere diese höchste Auszeichnung der DJF erhalten. In 1996 konnte die Madener Leistungsspangengruppe beim Kreiszeltlager das zweitbeste Ergebnis aller Gruppen der Kreisjugendfeuerwehr Fritzlar/Homberg erreichen. Da es auch zu den erklärten Zielen der Jugendfeuerwehrarbeit gehört, für Nachwuchs der Einsatzabteilung zu sorgen, wurden im laufe der Zeit natürlich auch viele Mitglieder der Jugendfeuerwehr an die aktive Wehr übergeben, wo die meisten noch heute ihren Dienst versehen. Aber wir verstehen unsere Arbeit auch als aktiven Beitrag zur allgemeinen Jugendarbeit, den wir als sehr wichtig ansehen. So fahren wir zum Beispiel nach Bad Wildungen zum Schlittschuhlaufen, nach Gudensberg und nach Baunatal zum Schwimmen, auf verschiedene Kegelbahnen oder wir betreiben Sport in der Halle. Ebenso stehen Faschingspartys, Spieleabende, Bastelstunden an oder wir kochen Spagetti und schauen Videofilme an. Gemeinsam mit allen Jugendfeuerwehren aus dem Stadtgebiet werden Fahrten, Wanderungen, Zeltlager und Discopartys durchgeführt. Mit diesem vielfältigen Programm wird es bei unserer Arbeit nie langweilig.
Unterbringung der Feuerwehr:
Das erste >Spritzenhaus< in Maden befand sich gegenüber der Gaststätte Pfeiffer auf dem freien Platz vor dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Hofes Achenbach. Dieses Spritzenhaus wurde in 1926 durch einen Neubau an der gleichen Stelle ersetzt. Dieser Neubau verfügte über eine Schlafstube für Nachtgäste. In 1962 wird ein neues Gerätehaus in den Bleichwiesen gebaut, in dem der Tragkraftspritzenanhänger und die Ausrüstung untergebracht werden. Dieses Gerätehaus erhält in 1969, bedingt durch die Anschaffung des ersten Tragkraftspritzenfahrzeugs, als ersten Anbau eine größere Garage. Allerdings dauert es noch zwei Jahre, bis dieses Fahrzeug zur Verfügung steht.
Einen größeren Unterrichtsraum, eine Damentoilette und eine Küchenecke erhielt das Gerätehaus mit dem zweiten Anbau in 1992. Dieser wurde in 1993 mit einen Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht. Der dritte Anbau erfolgte in 1998, damit der durch den Feuerwehrverein neu angeschaffte VW-Bus des Typ T4 untergebracht werden konnte. Die bisherige Busgarage wird als Lagerraum benutzt.
Aktuelle Zahlen: (stand 31.12.2008)
Passive Mitglieder: 176
Aktive Mitglieder: 28, 26 männlich und 2 weiblich
Alters.- und Ehrenabt.: 7 männlich
Jugendfeuerwehrmitglieder: 18, 5 Jungen und 13 Mädchen
Übungs- und Unterrichtsstunden im Jahr: (am Beispiel 1998)
Einsatzabteilung: 2.256h Feuerwehrtechnische Ausbildung
Jugendfeuerwehr: 86h Feuerwehrtechnische Ausbildung
39h allgemeine Jugendarbeit + 3 Tage Zeltlager
und 1 Tag Fahrt zu einem Freizeitpark
Die verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr im Laufe der Zeit:
Amtszeit Name Bezeichnung
24.05.1951 – 03.02.1961 Fritz Bobel Ortsbrandmeister
03.02.1961 – 17.01.1963 Karl Pfeiffer Ortsbrandmeister
17.01.1963 – 28.04.1969 Herbert Koch Ortsbrandmeister
28.04.1969 – 07.02.1981 Udo Fricke Ortsbrandmeister,
nach Gebietsreform
Wehrführer
07.02.1981 – 28.06.1986 Dieter Geißer Wehrführer
28.06.1986 – 26.03.1988 Werner Degenhardt Wehrführer
1987 und 1988 Brandschutz mangels Einsatzkräften an Gudensberg abgegeben
26.03.1988 – 06.03.1999 Udo Fricke Wehrführer
06.03.1999 – heute Carsten Lucas Wehrführer
Die Ortsbrandmeister und Wehrführer waren auch zugleich die Vorsitzenden des Feuerwehrvereins in Maden.
Die Jugendfeuerwehrwarte seit der Gründung der Jugendfeuerwehr:
Amtszeit Name
04.04.1981 – 1987 Jörg Geißer, unterstützt von Diete Geißer, später Stefan Knierim
1987 – 01.04.1992 Carsten Lucas
bis 31.12.1990 Egbert Sohl als gleichberechtigter 2. Jugendwart
01.04.1992 – 02.03.1996 Stefan Gries
Stellvertreter: Carsten Lucas
02.03.1996 – 06.03.1998 Carsten Lucas
Stellvertreter: Stefan Gries
06.03.1998 – 02.03.2002 Angela Sohl
Stellvertreter: Stefan Gries
02.03.2002 – 17.03.2007 Angela Sohl
Stellvertreter: Jean Meyer
03.03.2007 – 03.03.2012 Jean Meyer
Stellvertreter: Axel Wessel
03.03.2012 – heute Sandra Umbach
Stellvertreterin: Elena Pucelik