Gemeinsame Ausbildung am 06.09.2017
Der Einsatz mit Atemschutzgeräten, vor allem bei der Feuerwehr, ist mit einem hohen Ausbildungsaufwand verbunden. Jeder „Atemschutztaugliche“ Feuerwehrangehörige hat innerhalb von 12 Monaten jeweils einmal
- eine Belastungsübung zum Nachweis der körperlichen Leistungsfähigkeit,
- eine Einsatzübung und
- eine Unterweisung
zu absolvieren
Die Ausbildung wurde an den Üb-Häusern auf dem Standortübungsplatz Fritzlar durchgeführt. Hier kann das Vorgehen mit Wasser am Strahlrohr praxisnah geübt werden, ohne das man Angst haben muss, einen Wasserschaden zu verursachen.
An der Station Atemschutzeinsatz war ein Gebäude verraucht und es galt dort zwei vermisste Personen zu finden. Schwerpunkt war, dass der Atemschutztrupp seine Schutzkleidung richtig angelegt hatte, seine sonstige Ausrüstung komplett war, die Atemschutzüberwachung gegeben war und der Sicherungstrupp entsprechend ausgerüstet in Bereitstellung stand. Natürlich wurde das richtige Vorgehen des Atemschutztrupps beim Suchen der vermissten Personen geübt.
Notfall
Auf Anweisung einer Leitungsperson musste der vorgehende Trupp einen Notfall simulieren und durch mehrmaliges Wiederholen des Mayday-Notrufes auf seine Situation aufmerksam machen. Hier waren jetzt die Atemschutzüberwachung und der Gruppenführer gefordert. Galt es den ungefähren Standort zu erfragen, Grund des Notfalles und dann den Sicherungstrupp den Auftrag zu erteilen, den verunfallten Trupp zur Hilfe zu kommen.
Dieses Szenario wurde dann im Rotationsverfahren mehrmals durchgespielt. Das das Gebäude auf jeder Giebelseite einen Zugang hat, konnten jeweils immer zwei Trupps unter realistischen Einsatzbedingungen vorgehen. Somit konnten eine Vielzahl vom Atemschutzgeräteträger die geforderte Einsatzübung absolvieren.
Rettung über Steckleitern
Nicht alle Feuerwehrangehörig sind als Atemschutzgeräteträger ausgebildet bzw. tauglich. Deshalb wurde an der zweiten Station angenommen, dass es in einem 1. OG eines Gebäudes eine Verpuffung, ohne Brandfolgen, gegeben hatte. Sechs Personen wurden hier verletzt und der Zugang zum Gebäude war durch die „Haustür“ nicht möglich. So war der Einsatz der Steckleitern notwendig. Wichtig war es aber auch, die Personen erst einmal zu beruhigen. Die dort eingesetzten Personen des Roten Kreuzes spielten sehr überzeugend die verwirrten und unter Schock stehenden Verletzten. Es wurde gedroht zu springen und vieles mehr.
Schnell waren zwei vierteilige Steckleitern von den Feuerwehrautos entnommen und in Stellung gebracht worden. Dann konnten die ersten Feuerwehrkräfte das 1. OG erreichen und eine Sortierung der Lage vornehmen. Die Verletzten konnten beruhig und eine Erstversorgung durchgeführt werden. Die Haustür konnte dann von Innen geöffnet werden, so dass die Verletzten von der SEG Gudensberg weiter versorgt werden konnten. Eine Person musste mit Hilfe der Drehleiter und der Schleifkorbtrage gerettet werden.
Nach fast zwei Stunden war die Ausbildung beendet. SBI Markus Iffert sprach in einer Nachbetrachtung der Ausbildung die gesammelten Eindrücke an. Punkte waren z.B, dass die Ausbildung gut von der Wehr Obervorschütz vorbereitet war. Das bewusst wurde, dass es ein Unterschied ist, eine Puppe zu retten oder tatsächlich einen in Not geratenen Atemschutzgeräteträgers. Das Ziel der Ausbildung, so Iffert, wurde erreicht, auch wenn es in manchen Bereichen sicherlich manchmal etwas gehakt hat.