Der Katastrophenschutzzug Gudensberg 22. LZ-HR
Unwetter, Waldbrände, Hochwasser, Stromausfälle, das Spektrum der Notfälle wächst und die Häufigkeit der Ereignisse steigt derzeit nicht zuletzt infolge des Klimawandels enorm an.
Die aktuellen Ereignisse der letzten Monate bestätigen dies, vielen sind die Bilder unter anderem vom Hochwasser in Kassel noch vor Augen.
In vielen Fällen reicht das Potenzial der heimischen Einsatzkräfte nicht mehr aus, sei es wegen der Größe der betroffenen Regionen oder der lang andauernden Einsätze. Daher wurde ein Netz von überörtlichen Einheiten geschaffen, die im Bedarfsfall über die Kreisgrenzen ausrücken und vor Ort Unterstützung gewähren. Die Sicherung des Katastrophenschutzes in Hessen wird überwiegend von ehrenamtlichen Personen wahrgenommen. Insgesamt engagieren sich in Hessen rund 23.000 Menschen in mehr als 680 Einheiten im Katastrophenschutz.
Das Konzept ist nicht ganz neu, denn bereits in den 80. Jahren verpflichteten sich Feuerwehrleute aus Gudensberg zur Mitarbeit im Katastrophenschutz.
Es wurde Wehrpflichtigen ermöglicht, anstelle ihres Grundwehrdienstes, eine mehrjährige Verpflichtung in einer im Katastrophenschutz tätigen Organisation einzugehen, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr. Im August 2002 war der damalige Zug für mehrere Tage beim Elbehochwasser in Dresden eingesetzt.
Nach der Wiedervereinigungen in 1990 wurden die einheitlichen Vorgaben für den Katastrophenschutz aufgegeben und den Bundesländern überlassen. Im Zuge dessen entwickelte sich der Katastrophenschutz lokal meist zurück, was unter anderem auch durch den Wegfall der Wehrpflicht geschuldet war.
Durch vereinzelte Großschadenslagen, oder mögliche Gefahren durch die neue Bedrohungslage durch Terrorismus, den großen Hochwasser- und Unwetterkatastrophen, um nur einige Beispiele zu nenne, fand ein Umdenken statt. Der Katastrophenschutz ist nun Teil der allgemeinen Gefahrenabwehr.
Für überörtliche Hilfeleistungseinsätze unterhalten die hessischen Städte und Gemeinden jeweils einen Katastrophenschutzzug. Das Innenministerium gewährt den Kommunen zur Ausstattung dieser Züge eine erhöhte Förderung für ein Löschfahrzeug LF 10 KatS (Katastrophenschutz). Kürzlich erhielten die Feuerwehren der Stadt Gudensberg ein solches Fahrzeug, welches im Juni bei der Feuerwehr Gudensberg-Obervorschütz offiziell in Dienst gestellt wurde und jetzt das Rückgrat des Katastrophenschutzzuges LZ HR 22 darstellt.
Der Katastrophenschutzzug Gudensberg 22. LZ-HR setzt sich wie folgt zusammen:
Zugtruppfahrzeug: | MTW Gudensberg 5/19 |
Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser: | TSF-W Deute 1/48 |
Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser: | TSF-W Dorla 3/48 |
Löschgruppenfahrzeug 10 KatS: | LF 10 KatS Obervorschütz 7/43 |
Gerätewagen Logistik: | GW-L Gudensberg 5/64 |
Plus ca. 60 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und –Männer aus allen sieben Gudensberger Feuerwehren, angeführt von Zugführer (ZF) Alexander Ahlborn mit den beiden stellv. ZF : Lars Völske (Wehrführer Feuerwehr Dorla) und Christoph Hiebsch (Wehrführer Feuerwehr Gudensberg)