Jahresbericht des Stadtjugendfeuerwehrwartes 2012
In den sieben Ortsteilen der Stadt Gudensberg bestehen zum 31.12.2012 sieben aktive Jugendfeuerwehren, welche von sieben gewählten Jugendfeuerwehrwarten geführt werden. Die Jugendfeuerwehren Dorla und Gleichen führen ihren Übungsdienst weiterhin gemeinsam durch, so ist es möglich für die Jugendlichen eine abwechslungsreiche Jugendarbeit zu gestalten. In Dorla wurde die Führung der Jugendfeuerwehr nach dem Rücktritt des Jugendwartes von der Wehrführung übernommen. Dies garantiert einen geregelten Übungsdienst und die nötige Unterstützung der Gruppenleiterin Katrin Zuschlag. Das Amt des Jugendwartes wird, sobald sich ein geeigneter Nachfolger gefunden hat, wieder besetzt.
In den Jugendfeuerwehren der Stadt Gudensberg sind zum 31.12.2012 101 Jugendliche, davon 49 Jungen und 52 Mädchen, aktiv.
Im Berichtsjahr konnten aus der Jugendfeuerwehr 7 Jugendliche in den aktiven Dienst der Einsatzabteilungen übergeben werden. Den 35 Neuzugängen stehen im Berichtsjahr 18 Austritte gegenüber. Was hierbei auffällig ist, dass immer mehr Jugendliche angeben, neben den schulischen Anforderungen keine Zeit mehr zu finden, dem Hobby Jugendfeuerwehr nachzugehen. Dies entspricht einem allgemeinen Trend, der auch kürzlich in den Medien veröffentlicht wurde und durch Studien belegt ist. Wir sollten den Jugendlichen daher bewusst machen, die Zeit in den Jugendfeuerwehren als Freizeitausgleich zu nutzen und einfach mal abschalten zu können. In den Jugendfeuerwehren zählt nicht Leistung, sondern im Vordergrund das Gruppengefühl, gemeinsam etwas zu bewegen und für andere einzustehen.
Der seit einigen Jahren stabile Mitgliederstand und die konstante Übernahme der Jugendlichen in die Einsatzabteilungen ist ein Zeichen unserer guten Jugendarbeit und der Abstimmung mit den Einsatzabteilungen. Auch der frühe Besuch des Grundlehrgangs mit dem 16. Lebensjahr bietet unseren älteren Jugendlichen einen guten Anreiz der Feuerwehr treu zu bleiben und sich weiter zu entwickeln.
Insgesamt wurden in den Gudensberger Jugendfeuerwehren 349 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 385 Stunden allgemeine Jugendarbeit betrieben. Somit ergibt sich eine Gesamtstundenzahl von 734 Stunden. Hinzu kommen 27 Tage für die Teilnahme am Kreiszeltlager in Homberg/Efze und die Fahrt in den Freizeitpark Worner Brothers Movie World. Der Mehraufwand der Betreuer betrug ebenfalls 1860 Stunden für eigene Aus- und Fortbildung, Vor- und Nachbereitung sowie Sitzungen und Tagungen. Die sieben Jugendfeuerwehrwarte werden durch 14 weitere Betreuer bei ihrer Arbeit unterstützt.
Neben dem normalen Übungsdienst beteiligten sich die Jugendfeuerwehren an jugendpolitischen Aktivitäten im Bereich Natur und Umweltschutz sowie an Bildungsveranstaltungen. Aus dem feuerwehrtechnischen Bereich wurden Themen wie Schlauch- und Gerätekunde, Feuerlöscher, Grundtätigkeiten usw. behandelt. Natürlich durfte auch die allgemeine Jugendarbeit nicht zu kurz kommen. Es wurde Pizza gebacken und Videoabende wurden durchgeführt.
An diversen Wettbewerben wurde von einigen Jugendfeuerwehren im Berichtsjahr zum Teil mit guten Erfolgen teilgenommen.
Die Jugendfeuerwehren aus Gleichen und Obervorschütz beteiligten sich an Veranstaltungen der Dorfgemeinschaften und gestalteten diese mit. So nahm die Jugendfeuerwehr Obervorschütz beim Tag der Sauberen Landschaft teil und beteiligte sich so am Dienst für die Allgemeinheit.
Zu den regelmäßigen Übungsdiensten kommen die gemeinsamen Aktionen der Stadtjugendfeuerwehr, bei denen alle Jugendfeuerwehren zusammen kommen. Am Beginn des Jahres stand traditionell die gemeinsame Sammlung der ausgedienten Weihnachtsbäume auf dem Programm. Diese ist eine sichere Einnahmequelle für Spendengelder, von denen die allgemeine Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren mitfinanziert wird.
Am 12. Mai fand die zur Tradition gewordene Fahrt der Jugendfeuerwehren der Stadt Gudensberg in einen Freizeitpark statt. Dieses Jahr war der schon erwähnte Freizeitpark Worner Brothers Movie World Ziel unseres Ausfluges. Bei ordentlichem Regenwetter in Gudensberg gestartet, wurde beim Eintreffen in Bottrop erst einmal ausgiebig gefrühstückt, um gut gestärkt im Anschluss den Park zu stürmen. Im Laufe des Tages spielte dann auch endlich das Wetter mit und so wurde der Parkbesuch wieder für alle zu einem tollen Erlebnis.
Vom 15.06.-17.06. ging es zum Kreiszeltlager nach Homberg/Efze. Auf dem ehemaligen Gelände der Bundeswehrkaserne wurden diesmal die Zelte der Jugendfeuerwehren aus dem Schwalm-Eder-Kreis aufgeschlagen. Mit insgesamt ca. 900 Teilnehmern wurde dieses Wochenende bei zum Teil durchwachsenem Wetter ein tolles Erlebnis für unsere Jugendlichen und Betreuer. Am Freitagabend wurde zum Abendessen gegrillt, um so gestärkt in die Nachtwanderung zu gehen. Diese war für einige aufgrund des anspruchsvollen Geländes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz so anstrengend, dass nach der Wanderung recht schnell Ruhe in den Zelten einkehrte. Alle anderen ließen den Abend bei Lagerfeueratmosphäre ausklingen.
Am Samstag standen nach dem Frühstück der Kreisentscheid und das Geländespiel auf dem Programm, außerdem wurde ein Schwimmbadbesuch angeboten und am Abend wurde eine Disco durchgeführt. Ein interessantes Programm wurde von der Kreisinitiative „Gewalt geht nicht“ angeboten, bei dem es vor allem auf Teamfähigkeit ankam. Dieses Angebot wurde von einigen unserer Jugendlichen wahrgenommen.
Ende Juni wurde der Großkreisentscheid im Gudensberger Stadion ausgerichtet, bei dem einige fleißige Hände gebraucht wurden. An dieser Stelle ein Dank an alle Helfer.
Es folgte der diesjährige Stadtfeuerwehrtag in Obervorschütz zum 40jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr mit einem Diskoabend am Freitag und der Abnahme der Jugendflamme Stufe 1 am Sonntag sowie des Stadtpokals. Auch dieses Jahr stand der Diskoabend unter einem Motto: „Superhelden“ lautete das Stichwort. Bei der anschließenden Kostümpremierung blieb der erste Preis in Obervorschütz, da die Jugendlichen mit tollen und einfallsreichen Kostümen überzeugen konnten. Den ersten Platz bei den Betreuern räumte Jörn Schneider mit seinem Kostüm als „Kloman“ ab. Bei der Abnahme der Jugendflamme Stufe 1 konnten alle 26 Teilnehmer die Jugendflamme entgegennehmen. Der Stadtpokal ging in diesem Jahr an die Jugendfeuerwehr aus Gudensberg.
Kurz darauf hieß es für acht Jugendliche, Leistung zu erbringen. Die Abnahme der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr stand am 22. September in Edermünde-Haldorf an. Nach einer harten Übungsphase von cirka 7 Wochen mussten die Leistungen in fünf Disziplinen erbracht werden. Wie schon in den letzten Jahren waren vor allem der Staffellauf und das Kugelstoßen unsere Sorgenkinder. Nach dem ersten Durchlauf des Staffellaufes konnte die vorgegebene Zeit nicht erreicht werden. Da dies aber die einzige Disziplin war, in der wir durchgefallen waren, konnten wir diese wiederholen. Im zweiten Durchgang war es dann endlich so weit, die Vorgabezeit wurde erreicht und so konnte unserer Gruppe die Leistungsspange mit Erfolg überreicht werden.
Als letzte gemeinsame Aktion stand die Teilnahme am Viehmarkt in Gudensberg auf dem Dienstplan. Unter dem Motto „Sagen und Märchen aus Gudensberg“ fand der Umzug am Sonntag statt, bei dem wir uns als Stadtjugendfeuerwehr mit der Sage „Die Blaue Blume“ beteiligten und bei der Prämierung der Fußgruppen den ersten Platz holten. Nach dem Umzug war aber noch nicht Schluss. Unter der Mithilfe des Jugendforums wurde für die Kinder und Jugendlichen auf dem Festplatzgelände das Kistenstapeln angeboten. Wie immer eine Aktion mit gutem Zuspruch.
Die Zusammenarbeit der einzelnen Jugendfeuerwehren ist mittlerweile ein Selbstläufer. Gemeinsam wurden auch in diesem Jahr wieder Übungsdienste durchgeführt und auch das Ausleihen anderer Vereinsbusse ist kein Thema, da die Absprachen hervorragend laufen.
Um den Jugendlichen eine interessante Jugendarbeit zu bieten, bilden sich die Jugendwarte und Betreuer immer wieder selbst fort. So wurde in diesem Jahr von den Betreuern aus Dissen ein Lehrgang am Jugendfeuerwehrausbildungszentrum in Marburg-Cappel zum Thema „Prävention sexueller Übergriffe / sexualisierter Gewalt in der Jugendarbeit“ besucht. Anja Schneider besuchte ein Seminar der Kreisjugendfeuerwehr und des Schwalm-Eder-Kreises zum Thema „Teamfähigkeit“ auf dem Mosenberg in Homberg/Efze. Auch hier wurden die Erkenntnisse des Seminars im Übungsdienst aufgenommen und Anja und Veronika führten einen Übungsdienst zur Förderung der Teamfähigkeit in ihrer Jugendfeuerwehr durch.
Auch in diesem Jahr wurde eine gemeinsame Beschaffungsaktion durchgeführt. Einheitlich wurden für alle Jugendfeuerwehren Kapuzenpullis angeschafft. Die Finanzierung wurde von den Jugendfeuerwehren und durch Eigenanteile umgesetzt.
Im Jahr 2013 werden wir wieder einige gemeinsame Veranstaltungen organisieren. Bereits in vier Wochen findet der fünfte Berufsfeuerwehrtag statt. Gemeinsam mit den Kameraden vom Jugendrotkreuz werden wieder interessante Übungen angeboten. Auch das Zeltlager der Stadtjugendfeuerwehr ist in der Vorbereitung. Dieses wird vom 23.-25.08.2013 in Herzhausen am Edersee stattfinden.
Unser Jugendforum hat die Arbeit in 2013 bereits aufgenommen. Themen sind unter anderen die neue Internetseite sowie die Beteiligungen an der Planung für den BF Tag und unser Zeltlager.
Ich wünsche mir für die Zukunft eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Jugendfeuerwehren und den verantwortlichen Jugendwarten und Betreuern. Es ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit eine solche Doppelbelastung auf sich zu nehmen und neben der beruflichen Verpflichtung in den Jugendfeuerwehren und den Einsatzabteilungen den Dienst wahrzunehmen. Nur gemeinsam und mit der Unterstützung aller können wir eine solch gute Jugendarbeit betreiben.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die im vergangenen Jahr an der Gestaltung der Jugendarbeit beteiligt waren.
Zu dieser Wahlperiode scheiden einige Jugendwarte und Betreuer aus der Jugendarbeit aus und werden anderen Interessen nachgehen. Ich möchte Andreas Griesel, Niels Böckhorst und Gerd Köcher erwähnen. Euch dreien danke ich für die Jahre, in denen ihr an der Gestaltung unserer Jugendarbeit beteiligt wart und wünsche euch alles Gute für eure nächsten Ziele.
Der Stadt Gudensberg sei ebenfalls ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung ausgesprochen. Wir finden in der Verwaltung mit unseren Anliegen immer ein offenes Ohr und die bestmögliche Unterstützung.
Den letzten Dank möchte ich Verdy Ryffel und dem Wehrführerausschuss widmen, die mit ihren Kameraden unsere Aktionen jederzeit unterstützt haben.
Frank Degenhardt
Stadtjugendfeuerwehrwart Gudensberg, den 20.04.2013