Wort der Stadtbrandinspektoren zum Jahreswechsel 2021/22
Liebe Feuerwehrkameradinnen und -kameraden,
verehrte Mitglieder, Freunde und Partner der Feuerwehren,
liebe Gudensbergerinnen und Gudensberger,
ein für uns alle erneut schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Das Thema, das alles überdeckt, ist und bleibt die Corona-Pandemie. Wie gern hätten wir dieses „Wort zum Jahreswechsel“ mit dem Titel „Wir haben es
geschafft!“ überschrieben. Leider müssen wir diese Hoffnung nun erneut auf ein neues Jahr verschieben. Das Jahr 2021 begann mit Sorgen und es endet mit Sorgen. Zwischenzeitlich hatten wir große Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und wägten uns vielleicht schon in Sicherheit, diese Krise hinter uns gelassen zu haben. Für uns alle ein Auf und Ab – nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch bei den Feuerwehren. Diese Krise zehrt an uns allen und verlangt uns großes Durchhaltevermögen ab.
Wir, die Feuerwehren der Stadt Gudensberg, konnten vielleicht auch einen kleinen Teil zur Eindämmung der Pandemie beitragen, indem wir in den Wintermonaten – zwar bei eisigen Temperaturen, aber hoch motiviert – am neu eingerichteten Impfzentrum in Fritzlar halfen und damit auch einen Dienst an der Gesellschaft leisteten. Die ersten Impflinge dort waren sehr dankbar für unsere Hilfe, was alle ehrenamtlichen Helfer zu spüren bekamen.
Ein Lichtblick und ein kleiner Schritt in Richtung Normalität war dann im Frühsommer 2021 das Impfangebot für die Einsatzkräfte der Feuerwehren. Im Vorfeld wurde über die Priorisierung viel diskutiert, als der Impfstoff dann vorrätig war, gab man den Feuerwehren mit der frühen Impfung eine große Wertschätzung zurück und vor allem Sicherheit für unsere Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Wir sind dankbar, dass es auch aktuell das Angebot für Booster-Impfungen für die Feuerwehren im Schwalm-Eder-Kreis gibt.
Schon vor der Pandemie war ehrenamtliches Engagement in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich. Die Corona-Pandemie hat diese Situation vielerorts verschärft. Gerade ehrenamtliche Tätigkeiten mussten in vielen Bereichen pausieren oder konnten nur auf digitalem Wege stattfinden. Das wichtige zwischenmenschliche und kameradschaftliche Miteinander, für viele ein ausschlaggebendes Argument für ihren Einsatz, fiel erneut fast gänzlich weg. Trotz guter online-Ausbildungsdienste war es eine riesige Herausforderung, den Kontakt zu den Ehrenamtlichen nicht zu verlieren, damit niemand in dieser Krise „verloren geht“. Dies gilt für alle Abteilungen von den Kindern und Jugendlichen über die Einsatzabteilungen bis hin zu den Senioren. Bis in den Frühsommer hinein konnten Ausbildungsdienste nicht in Präsenz durchgeführt werden, die so wichtige gemeinsame Ausbildung aller Abteilungen der Gudensberger Feuerwehren pausierte aufgrund der hohen Durchmischung der Kameradinnen und Kameraden. Anschließend wieder alle Kräfte zu erreichen und zu motivieren, wieder regelmäßig den Weg zur ehrenamtlichen Tätigkeit in den Ausbildungsdiensten aufzunehmen, war keine leichte Aufgabe, die die Abteilungen der Feuerwehren der Stadt Gudensberg aber gut gemeistert haben.
Das Wissen und Können erwerben wir ehrenamtlichen Feuerwehrleute nichtnur aus den Ausbildungsdiensten an den Standorten, sondern auch durch vielfältige und zeitintensive Lehrgänge auf Kreisebene oder an der Hessischen Landesfeuerwehrschule. Viele Lehrgänge mussten abgesagt werden, der „Fortbildungsstau“ muss erst wieder aufgeholt werden. Eine Herausforderung, die die einzelnen Abteilungen vor Ort kompensieren mussten, da die Ausbildung, die für die vielen technischen Tätigkeiten in der Feuerwehr unerlässlich ist, für diese Zeit nur in ihren Händen lag. Vieles musste nach den langen Pausen aufgefrischt und wiederholt werden, damit im Einsatzfall jeder Handgriff sitzt und sich die Gudensbergerinnen und Gudensberger zu jederzeit auf ihre Feuerwehren verlassen können.
Dass auf die Feuerwehren Verlass ist, zeigten einige unserer Kameradinnen und Kameraden auch darin, dass sie ihre Hilfe über den lokalen Rahmen erweiterten und nach der Flutkatastrophe im Ahrtal für das Deutsche-Rote-Kreuz vor Ort halfen. Eine Tätigkeit, die allen Helferinnen und Helfern unglaublich hoch anzurechnen ist und größten Respekt verdient!
All das Schöne, was Feuerwehrarbeit und die besondere Gemeinschaft in allen Abteilungen auch ausmacht, musste erneut abgesagt werden: Stadtfeuerwehrtag, Kameradschaftstreffen, Versammlungen, Fahrten und Freizeiten. Daher war es uns ein besonderes Anliegen, die Ehrungen und Beförderungen für die geleisteten Dienste mit einer Open-Air-Veranstaltung auf der Märchenbühne durchzuführen, um das Engagement jedes Einzelnen in einem entsprechenden Rahmen zu würdigen.
Das Jahr 2022 wird nicht nur in Hinblick auf die Pandemie ein spannendes Jahr werden, sondern auch im Bereich der Feuerwehren der Stadt Gudensberg. In allen Abteilungen und Bereichen stehen Neuwahlen an, die zum Teil auch Veränderungen mit sich bringen werden. Daher ist es an dieser Stelle Zeit, den bisherigen Verantwortlichen DANKE zu sagen.
- DANKE für die Arbeit der Führungskräfte und Verantwortlichen, die vor allem in Zeiten der Pandemie herausfordernd war: Vieles musste aufgeschoben, anders umgesetzt oder neu gedacht werden. Keine leichte Aufgabe mit großer Verantwortung und Fürsorge für die Kameradinnen und Kameraden, die unseren größten Respekt verdient.
- DANKE für die Kreativität, die neuen Ideen und die Motivation, mit der die Kinder- und Jugendfeuerwehren ihre Abteilungen am Laufen hielten.
- DANKE für das Aufrechterhalten des Kontaktes zu den Alters- und Ehrenabteilungen.
- DANKE für die auch unter schwierigen Bedingungen vielfältig geleisteten Arbeiten im Bereich der einzelnen Fachausschüsse und der Fahrzeug- und Gerätewarte.
- DANKE für die Unterstützung der Sachbearbeiterin der Feuerwehren und aller städtischen Gremien.
- DANKE für die konstruktive und bereichernde Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Chattengau, deren Verantwortliche sich immer mehr als großes Team sehen.
- DANKE für den kameradschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit mit unseren befreundeten Feuerwehren und Rettungsdiensten im Schwalm-Eder-Kreis.
- Unser größter DANK gilt jedoch jeder Kameradin und jedem Kamerad, für das Durchhalten in diesen schweren Zeiten und den damit verbundenen Einsatz für die Feuerwehren der Stadt Gudensberg und unsere Gesellschaft: euer Engagement ist unbezahlbar!
Hoffen wir gemeinsam, dass das Jahr 2022 ein gutes wird, indem wir alle noch einmal unseren gesellschaftlichen Anteil daran leisten, dass wir diese Pandemie besiegen und hinter uns lassen!
In diesem Sinne wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, zufriedenes und vor allem hoffnungsvolles Jahr 2022.
Ihre Stadtbrandinspektoren der Feuerwehren der Stadt Gudensberg
Markus Iffert & Katrin Möbus