Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz….
denn der nächste Einsatz kommt bestimmt.
Anhand des Brandeinsatzes am vergangenen Montag wollen wir mal versuchen zu erklären, was nach solch einem Einsatz noch alles von den Einsatzkräften abgearbeitet werden muss, damit wir für den nächsten Einsatz bereit sind.
Fangen wir mal bei den Einsatzkräften an, deren Einsatzkleidung durch Brandgase und -rauch (Löscharbeiten unter Atemschutz und andere Umstände) kontaminiert worden sind. Nach einer groben Dekontamination vor Ort, legen sie ihre Einsatzkleidung ab, verpacken sie in besondere Behälter und die werden dann im Feuerwehrhaus gereinigt. Für diese Aktion steht Wechselkleidung in Form von Trainingsanzügen zur Verfügung.
Weitere pers. Schutzkleidung wie Helm und Stiefel müssen von den Einsatzkräften selbst gereinigt werden.
Atemschutzgeräte und -masken werden ebenfalls gesondert verpackt und in den Schwarzbereich der Atemschutzwerkstatt transportiert.
Das benutze Schlauchmaterial wurde vor Ort gerollt, in besondere Behältnisse verpackt und gesondert in das Feuerwehrhaus gebracht.
Die Fahrzeuge rückten ab ca. 18:30 Uhr von Einsatzstelle nach und nach ab, Aggregaten und Fahrzeuge sind betankt worden und gegen 20.30 Uhr waren alle Fahrzeuge und Mannschaften in den Feuerwehrhäusern.
Direkt danach wurden aus den Geräteräumen der Fahrzeuge alle benutzten und verschmutzten Gerätschaften entnommen, geprüft und gereinigt werden. Das fehlende Schlauchmaterial auf den Fahrzeugen wurde mit sauberen Schläuchen ersetzt. Aus den Fahrzeugen der Stadtteilwehren wurden Atemschutzgeräte und -masken in die Fahrzeuge der Feuerwehr Gudensberg umgeladen.
Diese dringendsten Arbeiten dauerten bis ca. 22:30 Uhr. Danach waren die Fahrzeuge wieder Einsatzbereit.
An den Fahrzeugen konnte man deutlich erkennen, dass der Brandeinsatz Spuren hinterlassen hat. Deshalb wurden am nächsten Morgen mit einer umfassenden Reinigung begonnen. Besonders bei der Drehleiter, die über einen längeren Zeitraum im Brandrauch im Einsatz war, benötigte man einige Zeit bis der Leiterpark, das Fahrgestell und der Innenraum gereinigt war.
links: Innenreinigung eines Fahrzeuges rechts: Ruß auf der Stoßstange
Bei dem Einsatz waren ungefähr 500 Meter Schläuche ausgerollt worden und entsprechen verdreckt. Diese 500 Meter Feuerehrschläuche mussten in der Schlauchwerkstatt gereinigt, geprüft, getrocknet und eventuell repariert werden. Hierbei erhielten die Freiwilligen tatkräftige Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofes.
Parallel hierzu wurden die pers. Schutzausrüstungen in einer speziellen Waschmaschine gewaschen und in einer anderen Maschine getrocknet. Immerhin galt es 51 Schutzausrüstungen zu reinigen. In einem Waschgang können zwei Sätze gereinigt werden, Waschdauer etwas über eine Stunde, ohne Trocknung. Danach müssen die Sätze von einem Fachkundigen geprüft werden und weiterhin austrocknen. Hinzu kommt noch die Reinigung der Wechselbekleidung.
Bei der Reinigung der Einsatzkleidungen erfuhren wir tatkräftige Hilfe von der Feuerwehr Melsungen, die 25 Sätze im Feuerwehrhaus Melsungen gereinigt haben. Vielen Dank dafür.
Kleines Dankeschön an die Kameraden Rainer Krause u. Andreas Holzhausen (im Bild) von der FF Melsungen
Einige Zeit nimmt die Prüfung der 20 Atemschutzgeräte und - masken in Anspruch. Alle Teile müssen sorgfältig auseinandergebaut werden, dann werden die einzelnen Teile, teilweise von Hand oder mit einer Spezialwaschmaschine aufwändig gereinigt. Ebenfalls muss jede der leeren Flaschen eines Atemschutzgeräts wieder mit 1600 Liter frischer Atemluft befüllt werden. Zuletzt werden die Geräte wieder zusammengebaut und mit speziellen Prüfgeräten überprüft.
Nicht zu vergessen ist, dass in den Stadtteilwehren ebenfalls noch viele Reinigungsarbeiten an der Ausrüstung, den Gerätschaften und den Fahrzeugen zu erledigen waren.
Wie man aus der Aufzählung entnehmen kann, braucht es viele helfende Hände und viel Zeit von den Ehrenamtlichen, die nach solch einem Einsatz dazu beitragen, dass die Feuerwehr in der Lage ist, dass zu tun, was von ihr erwartet wird: Im nächsten Notfall zu helfen.
Die letzten Nachbereitungen des Brandes waren am Mittwoch so gegen 19:00 Uhr erledigt.
An dieser Stelle möchten wir auch mal darauf hinweisen, dass, wenn wir noch im Feuerwehrhaus im Löhner Weg untergebracht wären, solch eine Nachbereitung fast nicht möglich gewesen wäre bzw. die ganze Woche gedauert hätte. Dank des neuen Hauses an der Metzer Straße und den Räumlichkeiten und den modernen Geräten, ist es zwar immer noch zeitaufwendig, jedoch einfacher geworden.
Erwähnen wollen wir hier auch mal, dass unser Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nach solch einen Einsatz ebenfalls viel Zeit vor dem PC verbringt, damit auf der Homepage und Facebook die Arbeit der Freiwilligen nachzulesen ist.
Zum Schluss noch eine interessante Zahl: Zu insgesamt 12 Einsätzen wurden die Freiwilligen der Feuerwehren Gudensberg in der Zeit vom 05.Mai. – 05.Juni 2023 alarmiert.